KI in der Schule – praxisorientierte Lehrkräftefortbildung des VCI Hessen für MINT-Zentren bei Provadis

Wie setze ich KI im Unterricht ein? Die Lehrkräfte der MINT-Zentren verfolgten mit großem Interesse die praxisorientierte Fortbildung des VCI Hessen.
Wie setze ich KI im Unterricht ein? Die Lehrkräfte der MINT-Zentren verfolgten mit großem Interesse die praxisorientierte Fortbildung des VCI Hessen.
Wie setze ich KI im Unterricht ein? Die Lehrkräfte der MINT-Zentren verfolgten mit großem Interesse die praxisorientierte Fortbildung des VCI Hessen.

Wie funktionieren ChatGPT & Co.? Wo und wofür können die neuen Tools in der Schule eingesetzt werden, damit sie den Unterricht bereichern, Lehrkräfte entlasten und die Lernenden zum kreativen Arbeiten anregen? Um die Potenziale von KI für den schulischen Alltag zu erleben und auszuprobieren, veranstaltete der VCI Hessen zusammen mit Provadis eine durch die hessische Lehrkräfteakademie akkreditierte Fortbildung mit dem Titel “KI in der Schule – kreativ, interaktiv, praxisnah“. Über 60 Teilnehmende hatten sich zu der Veranstaltung angemeldet, darunter auch zahlreiche Lehrkräfte der in Zusammenarbeit mit Provadis entstandenen MINT-Zentren an vier Partnerschulen in der Region. 

Künstliche Intelligenz als Kooperationspartner

Welche neuen Perspektiven KI für den Unterricht eröffnen könnte, präsentierte Keynote-Speaker Stephan Mallmann in seinem humorvollen und sehr praxisnahen Impulsvortrag. „Wir sollten KI als Kooperationspartner sehen, statt als Konkurrenz. So können wir an unserer Zukunft mitwirken, um sie nach unseren Wünschen zu gestalten“, betonte Stephan Mallmann, Gründer des ProTransform-Institut für digitale Transformation. „In Zusammenarbeit mit Künstlicher Intelligenz, wie beispielsweise ChatGPT, lassen sich heute viele Lehrinhalte aufbereiten – wir können gemeinsam an Unterrichtsinhalten arbeiten, Konzepte erstellen, die Vermittlung der Inhalte auf verschiedenste Weisen überlegen, uns Feedback zu unseren Ideen einholen. Die Zeitersparnis fällt dabei gering aus, aber gemeinsam mit KI kommen wir zu deutlich besseren Ergebnissen.“

Einsatz im Unterricht

Wie das im Unterrichtsalltag aussehen kann, vermittelte der sich anschließende praxisorientierte Workshop. Aufgegriffen wurden nicht nur im Vorfeld per Online-Umfrage abgegebene Erwartungen an die Fortbildung, sondern auch viele spontane Fragestellungen der Veranstaltungsgäste. Wie gestalte ich eine Mathematikstunde über das Thema Schnittpunkt von Parabel und Gerade für meine Schüler verständlich und spielerisch und erhalte dazu noch ein Arbeitsblatt? Wie erstellt man schnell aus Lerninhalten einen Podcast? Lässt sich die Einführung zum Thema Induktion im Physikunterricht noch kontextorientierter und mit Bezug zum Alltag der Schüler aufsetzen als bisher? Kann eine KI wie ChatGPT dabei unterstützen, eine Klassenfahrt zu planen und an welche Grenzen stößt man dabei? Diese und viele weitere Fragestellungen vermittelten den Lehrkräften neben Grundlagen der generativen KI und deren Einsatzmöglichkeiten auch Fähigkeiten in der kreativen Nutzung der KI für interaktive Unterrichtsmethoden. Ein wichtiges Thema war außerdem der verantwortungsvolle Umgang mit KI im Zusammenhang mit ethischen Fragen und dem reflektierten Einsatz von KI-gestützten Informationen.

Brücke zwischen Schule und außerschulischen Bildungsangeboten

„Der VCI Hessen sieht in der Künstlichen Intelligenz (KI) ein wichtiges Thema, das in allen Lebensbereichen und damit auch in allen Schulfächern eine Rolle spielt. Gemeinsam mit Provadis setzen wir uns für die gezielte Fortbildung von Lehrkräften ein, um aktuelle Entwicklungen und praxisnahe Anwendungen von KI zu vermitteln.  Die MINT-Zentren bilden eine wertvolle Brücke zwischen Schule und außerschulischen Bildungsangeboten, um den Wissensaustausch zu fördern und den Unterricht zukunftsfähig zu gestalten“, sagte Heike Blaum, Bildungspolitik, VCI Hessen. 

Provadis-Geschäftsführer Dr. Udo Lemke freute sich bei seiner Begrüßung, über das rege Interesse an der Veranstaltung. Er betonte, dass Schule und Berufsbildung als wichtiger Schlüssel für den Wirtschaftsstandort Rhein-Main und Deutschland vor großen Veränderungen stehen und die Nutzung generativer, künstlicher Intelligenz hier durchaus zur Lösung beitragen kann. „Provadis sieht Digitalisierung als Wegbereiter für die Ausbildung und Arbeitswelt – wir haben in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Digitalisierungsprojekte umgesetzt. Nun folgt der nächste Evolutionsschritt mit KI“, sagte Udo Lemke. In Zusammenarbeit mit dem VCI Hessen und weiteren Bildungsinstitutionen sei es ein gemeinsames Ziel, Lehrkräfte praxisnah zu stärken und auf digitale Entwicklungen vorzubereiten. Der interdisziplinäre Austausch zwischen Bildung und Industrie entwickle sich dabei zum entscheidenden Erfolgsfaktor.

Feedback und Ausblick

Die Lehrkräfte nutzten die Veranstaltung zum regen Austausch. In den Diskussionen und Feedbacks zeigte sich, dass die Nachfrage nach weiterführenden, individualisierten Fortbildungen hoch ist. „Die Ansätze zu Unterrichtsentwürfen, die sich im Dialog mit dem KI-System entwickeln lassen, werde ich mit Sicherheit demnächst nutzen. Darüber hinaus könnte ich mir eine Vertiefung zum Arbeiten mit KI in kleineren Lerngruppen sehr gut vorstellen“, sagte Thomas Link, Lehrkraft an der Heinrich-von-Kleist-Schule in Eschborn. Heike Blaum (VCI Hessen), Dr. Karsten Rudolf, Leiter Bildungs- und Forschungsprojekte sowie Projektleiter Martin Duyster (beide von Provadis) greifen diese Anregung gerne auf: An den vier MINT Zentren der Partnerschulen von Provadis sollen ab Herbst Vertiefungsmodule aus den von den Lehrkräften vorgeschlagenen Themen stattfinden. Bis 2026 hinein werden VCI Hessen und Provadis die Partnerschulen vor Ort mit Fokusschulungen unterstützen und dazu auch andere Schulen, die an der heutigen Veranstaltung teilgenommen haben, einladen. Als Workshopleiter steht erneut Stephan Mallmann zur Verfügung.