Wie werden eigentlich Anlagen in der chemischen Produktion audgebaut und angesteuert? Wo kommt die Energie her? Was macht man im Chemielabor? Und was passiert mit dem Abfall?
Mit diesen und weiteren spannenden Fragen konnten sich die Teilnehmerinnen von Girls4MINT im Juli in Wiesbaden beschäftigen. Die 16 interessierten Schülerinnen kamen von der Alexej von Jawlensky-Schule, der Humboldt-Schule, der Martin-Niemöller-Schule und der Gutenbergschule in Wiesbaden und erlebten im Rahmen des Berufsorientierungsprojekts vier spannende Praxistage im Bildungszentrum Kalle-Albert des Partnerunternehmens Infraserv Wiesbaden.
An den ersten beiden Tagen ging es um die Welt der Technik: Hier durften die Schülerinnen typische elektrische Schaltungen nach Schaltplan aufbauen und sich so in der Betriebstechnik ausprobieren. Zusätzlich konnten sie ihre Kreativität bei Lötübungen unter Beweis stellen. In einem weiteren Workshop wurden anhand eines Flaschenöffners aus Edelstahl verschiedene Grundtechniken der Metallbearbeitung erprobt. Danach ging es um die Steuerung von Prozessen: So erlebten die Mädels nicht nur einen Einblick in die Funktionsweise einer Dreihalsrundkolbenapparatur, sie konnten die digital ansteuerbare Modellanlage via LOGO auch Schritt für Schritt selbst programmieren und so live miterleben, wie über ihr Programm z.B. Wasser automatisiert eingefüllt werden kann. Ebenso auf dem Programm war ein Besuch im Ausbildungslabor, bei dem eine Eichgerade für Glukoselösungen erstellt und anschließend der Zuckergehalt von Säften und Cola bestimmt werden konnte.
An den Nachmittagen standen jeweils Exkursionen in den Industriepark Kalle-Albert auf dem Programm: Hier gab es vor Ort gezielte Impulse zur Werkfeuerwehr, der Biologischen Abwasserreinigung und dem Werkskraftwerk. Ein besonderes Highlight zum Abschluss war für die MINTies dann noch der persönliche Austausch in Form einer biografischen Fragerunde mit Cornelia Lentge, der technischen Geschäftsleiterin von Infraserv Wiesbaden.
Juliette Großmann und Xinzhe Zhang, beide Schülerinnen der Gutenbergschule in Wiesbaden, haben über ihre Lehrkräfte von Girls4MINT erfahren und waren sehr interessiert, daran teilzunehmen. „Dass wir so viel experimentieren und selbst machen können“, habe ich nicht gedacht“, sagt Juliette. Das eigenständige Arbeiten im Labor war für sie das Highlight der Praxistage. Xinzhe hatte keine genauen Vorstellungen und wollte sich überraschen lassen. Die Besuche bei der Werkfeuerwehr und Kläranlage und das Hineinschnuppern in andere Berufe haben ihr besonders gut gefallen.
Nach den Praxistagen haben alle Mädchen noch ein persönliches Stärkengespräch durch das Projektteam von Provadis erhalten, ehe sie bei der feierlichen Abschlussveranstaltung dann alle ihre wohlverdienten Zertifikate verliehen bekamen.